Janusz Korczak (1878 – 1942) war polnischer Arzt, Pädagoge und Schriftsteller und wurde berühmt für sein aufopferndes soziales Engagement.

Ab 1911 leitete Korczak das nach seinen Plänen errichtete Waisenhaus für katholische und jüdische Kinder “Dom Sierot.” Hier entwickelte er aus der Praxis heraus seine Vorstellungen von einer modernen Erziehung der Kinder, die sich in seinen Hauptbüchern „Wie man ein Kind lieben soll“ und „Das Recht des Kindes auf Achtung“ wiederfinden. Hier entwickelte er die Pädagogik der Achtung des Kindes.

Seine Erziehungstheorie und –praxis basiert auf ausgeprägten demokratischen Grundüberzeugungen. Gegenseitige Achtung, die Übernahme von Verantwortung durch die Kinder und das Vertrauen der Erwachsenen in die Person des Kindes gehören zu seinen wichtigen Gestaltungsprinzipien.

Er gab schon 1912 die erste polnische Kinderzeitschrift heraus, verfasste Kinder- und Jugendbücher und einige Romane.

Als 1939 die deutschen Truppen in Polen einfielen, blieb Korczak in Warschau. Dabei verlegten die Nazis das jüdische Waisenhaus in das neu geschaffene Warschauer Ghetto. Im Mai 1942 begann Korczak ein Tagebuch zu führen. Diese Erinnerungen sind als Ghetto-Tagebücher heute veröffentlicht.

Als am 22. Juli 1942 die Deportationen der Juden aus dem Warschauer Ghetto begannen, begleitete er „seine“ Kinder in den Vernichtungstod nach Treblinka, obwohl er mehrfach die Möglichkeit hatte, dem Tod zu entkommen. Vermutlich am Mittwoch, den 05.08.1942 wurde er zusammen mit den Kindern ermordet.

Posthum erhielt er anlässlich seines 30. Todestages 1972 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 1977 wurde die Deutsche Korczak-Gesellschaft gegründet, 1978 die Internationale Korczak-Gesellschaft in Warschau.

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